China
Allgemeines
China ist mit 9.597.985 km² der flächenmäßig größte Staat Ostasiens. Er hat 1,3 Milliarden Einwohner und ist somit außerdem das Land mit der zahlreichsten Bevölkerung der Welt. Hauptstadt Chinas ist Peking mit 15,2 Millionen Einwohnern. Sie hat eine Fläche von 16,8 km² und ist das politische und kulturelle Zentrum Chinas. Neben Peking gehören auch Shanghai (größte Stadt der Republik), Hong Kong und Chongqing zu den größten Städten Chinas.
China ist eine Volksrepublik, in der der Nationale Volkskongress (NVK) das höchste Staatsorgan ist. Er ist das Parlament Chinas und wählt unter anderem den Staatspräsidenten und den Staatsrat.
Sprache
Amtssprache Chinas ist Hochchinesisch. Es gibt über 880 Millionen Menschen, die diese Sprache auf dem Festland und auf Taiwan sprechen, weshalb Hochchinesisch die weltweit meistgesprochene Sprache ist. In China ist es üblich, die moderne Umgangssprache (báihuàwén) als Schriftsprache zu definieren. Die klassische Schriftsprache (wényánwén) wird lediglich in der höheren Literatur benutzt, wobei die moderne Umgangssprache als primäre Schriftsprache erst nach der Qing-Dynastie Anfang des 20. Jahrhunderts festgelegt wurde.
Die Hochsprache, wie sie in Schulen gelehrt wird, wurde meist nur von einer kleinen Menge an Beamten, herumreisenden Gelehrten und Händlern benutzt. Jedoch wollten auch die niedrigeren Schichten Ende des 19. Jahrhunderts eine gemeinsame Nationalsprache, da die überregionale Kommunikation und Mobilisierung zunahm. Nachdem die kaiserliche Regierung 1913 gestürzt wurde, nahm die Idee der Bürger konkrete Ausmaße an.
Menschen und Kultur
Viele Städte Chinas sind sehr dicht besiedelt, weshalb die Republik zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Erde gehört. Oft gab es Krisen und Hungersnöte, da es das Land eindeutig überbevölkert war und man somit Probleme bei der Ernährung aller Menschen hatte. Auf einem Quadratkilometer leben in China etwa 135 Einwohner. Ostchina hat eine sehr dichte Bevölkerung, Westchina auf einem großen Territorium jedoch nicht, weshalb solch eine kleine Zahl zusammenkommt. Da sich an den Küsten die großen Metropolen befinden, leben auch dort die meisten Menschen.
Etwa 91,59% der Gesamtbevölkerung sind ethnische Chinesen, die so genannten Han-Chinesen.
China zeichnet sich durch viele Sehenswürdigkeiten und Bauwerke aus. Das bekannteste, die Große Mauer, gehört neben 29 anderen zum Weltkulturerbe. Oft in Filmen zu sehen ist die Gartenkunst der Chinesen, die sich von der anderer Länder stark unterscheidet. Sie gehört zur chinesischen Kunst und zeichnet sich durch künstlich angelegte Hügel, Seen und Steine aus. Pflanzen stehen somit nicht im Vordergrund.
Klima
China befindet sich zum Großteil in der gemäßigten Zone, zum Teil aber auch in der tropischen, subtropischen sowie kalten Zone. Südchina zeichnet sich durch grüne Landschaften aus, die ihre Farbe das ganze Jahr über behalten. Dies vermittelt den Eindruck einer tropischen Gegend. In Nordchina hingegen ist der Sommer kurz, der Winter dafür umso länger und sehr kalt, während es in Ostchina warm und eher feucht ist. Während die Temperaturen sich im Nordwesten Chinas am Tag über stark verändern können, herrschen im Südwesten Chinas das ganze Jahr über niedrige Temperaturen.
Flora und Fauna
Insgesamt beherbergt China über 32.000 Pflanzenarten und über 7000 Holzgewächse.
Zum Großteil ist China nicht bebaut, sondern besteht zu 36% aus Ackerland, zu 24% aus Grasland und sogar zu 21% aus Wüste. Lediglich 1,5% der Fläche Chinas sind Städte.
Das Land weist verschiedene Baumarten auf. So gibt es im Nordosten, Süden sowie Osten dichte Wälder. Südlich des Janktsekiang hingegen wuchern Mischwälder mit immergrünen Laubbäumen und sogar tropischem Regenwald. Aber auch Nadelbäume und breitblättrige Bäume übersäen das Land. Das Gegenteil vom mit Wäldern dicht besiedelten Land sind einzelne Sträucher und Gräser an den Rändern der Steppe, bevor die Wüste beginnt, auf der letztendlich gar nichts mehr zu finden ist.
Auch die Artenvielfalt der Tiere in China ist enorm. Insgesamt gibt es über 6000 Wirbeltiere, die rund 10% des gesamten Artenbestandes der Welt ausmachen. Chinas Tierwelt zeichnet sich vor allem durch seltene Tierarten wie den Großen Panda, die Stumpfnasengiraffe, den Südchinesischen Tiger, den Rotkammkranich, den Weißflossendelphin, den Ohrfasan, den Schopfibis sowie den China-Alligator aus.
Feste
Chinas Feste haben eine lange Tradition und sind wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens. Einige dieser Feste sind das Frühlings-, das Laternen-, das Drachenboot- und das Mondfest.
Während des Frühlingsfestes sind Bahnhöfe, Busstationen und Flughäfen überfüllt von Passagieren, da diejenigen wieder zurück zu ihren Familienangehörigen kehren, die auswärts arbeiten, um zusammen zu feiern. Es ist ein Familienfest, das für die Chinesen so wichtig ist wie für uns Weihnachten. Insgesamt dauert das Fest über einen Monat, wobei es an einem Tag einen Monat später nach Neujahr beginnt. Während des Festes gibt es viele kleinere Ereignisse wie die Opferung für den Herdgott, der Verwaltung der Küche der irdischen Welt. Zusätzlich wird innerhalb der Familien mit Klebreis, Hirse oder auch Datteln gekocht. Vor allem aber Fleisch ist wichtig für das Frühlingsfest, weshalb die Geschäfte zur Anfangszeit sehr erfolgreich sind. Es werden viele Nahrungsmittel gekauft, die für das Fest unentbehrlich sind, aber auch Geschenke oder neue Kleidung für die Kinder.
Das Laternenfest zeichnet sich durch Laternenausstellungen aus. Der Buddhismus war während der Han-Dynastie (206 v. Chr.-220 n. Chr.) weit verbreitet. Am 15. Tag des ersten Mondmonats werden daher Laternen angezündet, um Buddha Respekt zu erweisen. Diese Laternen dienen als Opfer für Buddha, weshalb das Laternenfest sich immer weiter verbreitete und heute zu den wichtigsten Volksfesten Chinas gehört.
Das Drachenbootfest hat eine mehr als 2000 Jahre alte Geschichte. Es findet am 5. Tag des 5. Mondmonats statt und gehört zu den traditionellen Festen Chinas. Die Ruderer rudern unter einem einheitlichen Rhythmus unter schnellen Trommelschlägen so schnell wie möglich bis zum Ziel. Überall in China wird solch eine Drachenboot-Regatta veranstaltet. Sogar bis nach Großbritannien verbreitete sich dieser Wettkampf, während auch Japan und Vietnam zu den teilnehmenden Ländern zählen.
Das Mondfest wird im Chinesischen auch als "Mittherbst" bezeichnet. Es findet am 15. Tag des 8. Mondmonats statt und hat eine lange Geschichte. Der Name rührt daher, dass die Adligen und Literaten früher im mittleren Herbst den hellen Vollmond beobachten. Dies wurde Tradition und wird nun alljährlich während des Mondfestes vollzogen. Außerdem geht es beim Mondfest um den Wunsch nach einem glücklichen Leben, weshalb der Mond bewundert wird. Auch wichtiger Bestandteil des Mondfestes ist das Essen von Mondkuchen.
Sehenswürdigkeiten
Die wichtigste und bekannteste Sehenswürdigkeit ist wohl ohne Zweifel die Chinesische Mauer, die früher um die 9000 km, heute 6350 km lang ist. Sie wurde in der Qin-Dynastie (221 v. Chr. - 206 v. Chr.) gebaut, um Angriffe aus dem Norden abzuwehren, wobei die heutige Mauer erst viel später, nämlich im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Die Chinesische Mauer ist das größte Bauwerk der Welt und ist nicht durchgehend verbunden, sondern besteht aus Abschnitten mit unterschiedlicher Bauweise und unterschiedlichem Alter. Viele Teile der Mauer wurden restauriert, damit die Mauer vor allem für Touristen beeindruckender ist. Der Rest jedoch gleicht eher einem Schlachtfeld und ist alles andere als erneuert und anschaulich. Oft wurde bereits gesagt, die Mauer ließe sich aus dem Weltall aus beobachten. Dies ist jedoch nicht der Fall, da dies höchstens mit einem guten Teleobjektiv möglich wäre, jedoch nicht mit dem bloßen Auge.
Die Verbotene Stadt (auch Kaiserpalast), heute als Museum zu besichtigen, befindet sich in Peking und wurde vom Kaiser Zhu Di erbaut. Der Palast ist insgesamt 720.000 m² groß und somit der größte Palast der Welt. Der Palast, zu dem normale Bürger keinen Zutritt hatten (daher der Name), ist umgeben von einem Wassergraben und einer roten Palastmauer. Die wichtigsten Gebäude der Verbotenen Stadt sind höher gelegen als die anderen. Aber nicht nur große Gebäude zieren die Areal, sondern auch bizarre Felsen und Pavillons.
Auch der Himmelstempel, der 1420 erbaut wurde, ist eine wichtige Sehenswürdigkeit Chinas und befindet sich einige Kilometer südlich der Verbotenen Stadt. Die "Halle der Ernteopfer", ein 38 m hohes rundes Gebäude, ist das höchste und interessanteste und befindet sich im Norden der Parkanlage. 2 weitere wichtige Gebäude sind der Himmelsaltar und die Halle des Himmelsgewölbes. Für viele Touristen interessant dürfte die Echomauer (die die Halle des Himmelsgewölbes umgibt) sein, die alle "wiedergibt", was in ihr gesagt wird - d.h. jeder, der innerhalb der Mauer steht und etwas sagt, übermittelt es gleichzeitig allen anderen Personen, die ebenfalls in ihr stehen, da es alle hören können.
China hat sehr viele Sehenswürdigkeiten und interessante Städte - weitere sind der Sommerpalast, der Lamatempel, die Dreizehn Ming-Gräber oder auch der Beihai-Park.
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